Liederabende aus Berlin

Das deutsch-französische Verhältnis ist geprägt von heftigem Schwanken zwischen leidenschaftlichem Hass und Liebe, Bewunderung und Verachtung, „Erbfeindschaft“ und Freundschaft. Wie wirkten sich diese Schwankungen auf das Kulturleben und den Austausch zwischen Künstler*innen beider Länder aus? Wie wurde die Musik im jeweils anderen Land aufgenommen? Von der seltsamen Geschichte der wechselnden Wertschätzung für Hector Berlioz über den transnationalen Wagnerianismus bis zur fehlenden Rezeption von Debussys Liedern in Deutschland soll dieser Frage nachgegangen werden.

Es erklingen Werke der französischen Komponist*innen Hector Berlioz, Louise Bertin, Gabriel Fauré, Claude Debussy, Francis Poulenc, Lilli Boulanger u.a.

Männer dichten, seit die Menschheit dichtet.

Männer komponieren, seit die Menschheit komponiert.

Von Frauen sind uns die ersten längeren Texte ab dem 9. Jahrhundert überliefert, die ersten Kompositionen aus dem 11. Jahrhundert.

Dies sind jedoch nicht die ersten Werke von Frauen, wie uns etwa der Ruhm der antiken Dichterin Sappho zeigt. Die zeitliche Verzögerung bei der Überlieferung deutet vielmehr auf die Widerstände hin, denen schreibende Frauen begegneten.

Heute sind Frauen selbstverständlich in beiden Bereichen des Kulturlebens als Autorinnen aktiv. Dennoch haben dichtende und komponierende Frauen bis heute mit besonderen Hindernissen zu kämpfen.

In diesem Programm möchten wir deshalb den Werken von Frauen ein besonderes Forum bieten und ihre Autorinnen auch in Selbstzeugnissen zu Wort kommen lassen.

Von Hildegard von Bingen über Annette von Droste-Hülshoff und Clara Schumann bis hin zu Alma Mahler erklingen in diesem Programm ausschließlich Lieder, an deren Entstehung mindestens eine Frau – sei es dichterisch, kompositorisch oder beides – als Autorin beteiligt war.

Gedichte von Friedrich Rückert in Vertonungen von Clara & Robert Schumann

(„Das Ü-Programm“)

Widmung – Robert Schumann (1810-1856) / Friedrich Rückert (1788-1866)

Warum willst du and’re fragen – Clara Schumann (1819-1896) / Friedrich Rückert

O ihr Herren – Robert Schumann / Friedrich Rückert

Liebster, was kann uns denn scheiden? – Robert Schumann / Friedrich Rückert

O Sonn’, o Meer, o Rose – Robert Schumann / Friedrich Rückert

Liebst du um Schönheit – Clara Schumann / Friedrich Rückert

Ich hab’ in deinem Auge – Clara Schumann / Friedrich Rückert

O Freund, mein Schirm, mein Schutz – Robert Schumann / Friedrich Rückert

O weh’ des Scheidens, das er tat – Clara Schumann / Friedrich Rückert

Du liebst mich nicht – Franz Schubert (1797-1828) / August von Platen-Hallermünde (1796-1835)

Altdeutsches Frühlingslied – Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847) / Friedrich Spee von Langenfeld (1591-1635)

Tränenregen – Franz Schubert / Wilhelm Müller (1794-1827)

Die liebe Farbe – Franz Schubert / Wilhelm Müller

Mein schöner Stern – Robert Schumann / Friedrich Rückert

Liebster, deine Worte stehlen – Robert Schumann / Friedrich Rückert

Volksliedchen – Robert Schumann / Friedrich Rückert

Daß sie hier gewesen – Franz Schubert / Friedrich Rückert

Frühlingslied – Felix Mendelssohn-Bartholdy / Nikolaus Lenau (1802-1850)

Liebesfrühling – Hugo Wolf (1860-1903) / August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)

Zum Schluss – Robert Schumann / Friedrich Rückert

Gedichte von Goethe, Hölderlin und Mörike: unterschiedlich vertont von Brahms, Wolf, Mendelssohn u.a.

(„Das Ö-Programm“)

Agnes – Eduard Mörike (1804-1875)

1. Johannes Brahms (1833-1897)
2. Hugo Wolf (1860-1903)

Peregrina (I) – Eduard Mörike

1. Hugo Wolf
2. Ernst Friedrich Kauffmann (1803-1856)

Denk es, o Seele! – Eduard Mörike

1. Hans Pfitzner (1869-1949)
2. Hugo Wolf

Die Liebende schreibt – Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)

1. Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847)
2. Johannes Brahms

Suleika – Johann Wolfgang von Goethe / Marianne von Willemer (1784-1860)

1. Carl Friedrich Zelter (1758–1832)
2. Felix Mendelssohn-Bartholdy

Abbitte – Friedrich Hölderlin (1770-1843)

1. Wolfgang Rihm (*1952)
2. Hans Pfitzner

Hälfte des Lebens – Friedrich Hölderlin

1. Wolfgang Rihm
2. Benjamin Britten (1913–1976)

Heiß mich nicht reden – Johann Wolfgang von Goethe

1. Robert Schumann (1810-1856)
2. Franz Schubert (1797-1828)

Kennst du das Land… – Johann Wolfgang von Goethe

1. Johann Friedrich Reichardt (1752–1814)
2. Robert Schumann

Liebesfrühling – August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)

Hugo Wolf (1860-1903)

John Dowland – Flow my tears // Time stands still // Come, heavy sleep // Sorrow, stay

Heinrich Albert – Lob der Freundschaft // Coelum possessio nostra

Adam Krieger – Phillis und Amintas // Abendlied

Johann Hildebrand – Krieges-Angst-Seufftzer

Thomas Selle – Vom dreißigjährigen Kriege

Felix Kruse – Drei Gedichte von Andreas Gryphius für Sopran und Klavier
1. Thränen des Vaterlandes // 2. Schluss des 1648. Jahres // 3. Schluss des 1650. Jahres

Johann Philipp Krieger – An die Einsamkeit // Der Brummbär

Henry Purcell – When I am laid in earth // If music be the food of love // O solitude, my sweetest choice! // Fairest Isle

John Dowland – In darkness let me dwell

Franz Schubert

Aus der „Schönen Müllerin“: Das Wandern // Wohin? // Trockene Blumen // Des Baches Wiegenlied

Der Wanderer // Der Wanderer an den Mond

Felix Kruse

Wandernde // An jedem Bach // Wanderers Wachtlied

Franz Schubert

Der Musensohn

Aus der „Winterreise“: Gute Nacht // Rückblick // Rast // Der Wegweiser // Das Wirtshaus // Mut

Wanderers Nachtlied II

Felix Kruse

Die Wanderin